miszellen

10. Juni 2010

Wo ist Lili? Einweihung des Kracauerplatzes in Berlin-Charlottenburg

Von Simon Rothöhler

Schuss
Gegenschuss

Die SPD-Bezirksverordnete Frau Suhr (links) nutzt die Gelegenheit, um über ihre Kindheit zu sprechen (bis sie von einem politischen Gegner aus der Bezirksversammlung aus dem Konzept gebracht wird); die grün gepunktete Fliege gehört der «grauen Eminenz» der Berliner Landespolitik André Schmitz (Staatssekretär für Kulturelle Angelegenheiten). Ganz rechts Thomas Sparr, Geschäftsführer und stellvertretender Verlagsleiter des Suhrkamp Verlags.

Gerangel auf dem Trottoir. Im bürgerlichen Potsdam wäre das nicht passiert. Der Herr, der aussieht wie Bodo Hombach, empört sich darüber, dass der Herr mit Hut das selbstgebastelte Kracauer-Poträt kurzzeitig extra so hält, dass der Sponsor der Gedenktafel, der sich zuvor schon in Szene gesetzt hatte, nicht mehr zu lesen ist. Bei der Enthüllung der Tafel ruft eine Frau «Wo ist Lili?» – und meint Kracauers auf der Tafel nicht repräsentierte Ehefrau, die jedoch – das ist der Kompromiss der Bezirksversammlung – auf einem Schild am gleichfalls eingeweihten Kracauerplatz mitbedacht wird.

Sybelstr. 35. Der schwarze Mercedes mit der Deutschlandfahne gehört übrigens Baustadtrat Klaus-Dieter Gröhler (CDU).

© Simon Rothöhler