magical history tour

30. Januar 2013

1933: Robert Siodmak: Das brennende Geheimnis (Deutschland)

Von Ekkehard Knörer

Menschen im Nobelhotel in den Bergen: Ein Baron, der die Rechnung nicht zahlt. Eine hässliche Familie, die den Aufenthalt im Preisausschreiben gewann. Der Hoteldetektiv, der Page, der den Aufzug bedient. Und dann der Kern des Dramas: Der Rennfahrer von Haller (über den subjektiven Kühlerblick auf den Mercedesstern eingeführt) und die attraktive junge Mutter, der sich von Haller in eindeutiger Absicht in Spiegelblicken erst, dann über ihren Sohn Edgar nähert (sie reist am Ende mit dem Rolls-Royce wieder ab). Der Vater ist nicht vor Ort, darum ist dieses Einfallstor offen. Der Sohn kapiert spät, aber doch, was hier läuft: Die Zigarettenkippe auf dem Nachttisch bezeugt, was geschah. Will Forst singt: Als Junge musst du stark sein. Unterkühlt bleibt das Drama, ungerührt die Natur, die Siodmak als Gegenpol immer wieder ins Bild rückt. Es kommt zum Kuss, aber zum äußersten nicht. Am Ende wird der Sohn vergeben und schweigen. Nichts brennt hier, alles schwelt. Sehr elegant inszeniert. Wenn die Darsteller nur nicht so zeittypisch schnarrten. (58cp)