1. Februar 2013
1934: Mohammed Karim: El Warda El Baida (Ägypten)
Ein junger Mann aus niederen Schichten singt sich ins Herz der Tochter des Chefs. Das hört und sieht der Chef gar nicht gern, denn für die Tochter ist ein sozial adäquaterer Mann fest im Blick. Den jungen Mann aus niederen Schichten spielt und singt im ersten Ton- und auch hier Gesangsfilm der ägyptischen Kinogeschichte Mohammed Abdel Wahhab, Superstar später, Adaptor westlicher Töne an arabische Traditionen und Komponist diverser Nationalhymnen von Libyen (jetzt wieder in Kraft) bis Ägypten. Mohammed Karim setzt ihn ins Bild, mit der Betonung auf Setzen. Die Rose besingt er im Sitzen, erst allein, dann im Kreis der Mitmusiker. Er küsst die Tochter des Chefs, sie liebt ihn sehr wohl. Ein einfacher Trick bringt die Sache dennoch aus dem Geleis. Karim schätzt den Match Cut, spart nicht an Natur-Inserts und unterbricht das Drama, das ohnehin lieber auf der Stelle steht als voraneilt, mit Musik. Am Ende zieht der männliche Held unter Klagegesang in die Natur und ins Dunkle. Finsterer Ausgang. (57cp)