11. Februar 2013
1938: Nyrki Tapiovaara: Varastettu kuolema (Finnland)
Es wird konspiriert. Es wird verfolgt. Es stehen Männer mit Hüten in Lichtkegeln. Es werden Pässe gefälscht, Waffen geschmuggelt. Das Munitionsband, um den Körper von Munia gewickelt. Das Maschinengewehr im weißen Sarg. Die Waffen im Kinderwagen. Schattenrisse. Die Flucht durch den Wäschewald an den Leinen. Fliegende Jagd, ganze Szenen, die ganz deutlich Stummfilmsequenz sagen und beinahe, aber immer nur beinahe surreal sind. Daneben Dialoge in wechselnden Sprachen. Erratisch im Ton, rücksichtslos im springenden Fortgang, in manchen Momenten Annäherungen ans Groteske, ohne dass der Politunterton verschwände, ohne dass die Passion am helllichten Tag und in finsterer Nacht ihre Ernsthaftigkeit verlöre. Von Anfang bis Ende fasziniert der Film, weil man von einer Sekunde auf die nächste nie weiß, wo es hingeht. Inszenatorisch ist vieles Manier, aber fabelhafte Manier, man weiß gar nicht, wohin mit den Augen. Ein Schlussbild setzt Segel und sagt hier ist Schluss, aber das sagt es als Bild. (83cp)