25. Februar 2013
1944: Mohammed Sadiq: Ratan (Indien)
Heiter ist der Beginn. Govind und Gauri sind Freunde seit ihrer Kindheit, sie necken einander, wie es nur Liebende tun. Die Pläne von Gauris Eltern reißen sie auseinander. Govind ist nicht der Richtige für die Tochter, es gibt einen anderen, sozial viel besser gestellten und viel älteren Mann – der solche Heirat mit Skepsis betrachtet und sich für allzu wenig attraktiv hält. Dessen Schwägerin leitet die Hochzeit in die Wege – nicht verfeindete Häuser sind der Widerstand, an dem die indischen Romeo und Julia scheitern, sondern die Sitte der Zwangsverheiratung ist es. Die Stimmung schwingt um, von sanfter Heiterkeit in kaum minder sanftes Unglück. Auch in Naushads herzzerreißender Musik sind es eher Nuancen, die den Unterschied machen. Govind und Gauri trauern umeinander, am selben Ort in der Natur, unter den großen Steinstatuen. Fast still, gänzlich passiv bewegen sich die Liebenden aufs Unwiderrufliche zu. Ratan macht daraus kein Drama, alles gleitet und sinkt, es bleiben am Ende die ins Leere gerufenen Namen der Toten. (80cp)