1. März 2013
1946: Teuvo Tulio: Levoton Veri (Finnland)
Die kleine Schwester, Outi, liebt den Arzt und die große, Sylvi, liebt ihn auch. Valter heißt er und die Schwestern sind blond. Die große kriegt ihn, sie haben ein gemeinsames Kind, das vor ein Auto läuft, damit gerät die Ehe in eine schwere Krise. Sylvi nimmt Gift und wird blind. Dann taucht Outi wieder auf, liebt noch immer den Arzt und nun kriegt sie ihn. Die Schwester ahnt erst, sieht nicht, gewinnt das Augenlicht wieder und sieht dann und schnappt endgültig über. Schwülstes Liebes-, Begehrens- und Eifersuchtsdreiecksmelodram, bei dem Regisseur Teuvo Tulio das Forte-Pedal mit Gusto immerzu drückt, übertroffen nur von der zusehends weggetretenen Regina Linnanhaimo als Sylvi. Einstellung für Einstellung überprägnant, strebt die Inszenierung auf ein Finale, in dem sich als großer Schlussschleier ein Bild über das andere blendet, der Mann und die Schwestern, ein in den Abgrund rasendes Auto, Overdrive, Scherben. Modulation freilich ist für Teuvo Tulio ein Fremdwort. (68cp)