4. März 2013
1947: Roberto Gavaldón: La diosa arrodillada (Mexiko)
Von wünschenswerter Deutlichkeit die Alternative: die schwarze Frau (als Geliebte), die blonde Frau (als Göttin). Verdoppelt sind sie allerdings ziemlich bald beide: die blonde thront als Porträt über dem Kamin, die schwarze kommt nackt als Skulptur der titelgebend knienden Göttin in den Garten und sitzt der blonden im Weg. Antonio ist der Mann in der Entscheidung, nur entscheidet er sich erst so und dann so. Es stirbt die Ehefrau, er gerät unter Verdacht. Nach Panama folgt er der Geliebten, von hier an ist ein weiterer Mann mit im Spiel, der erst nur singt und dann droht. Wie aus dem mexikanischen Melodram durchaus bekannt überstürzen sich die Dinge, bleiben dabei aber von statuarischer Würde. (Oder man sagt: Die Würde ist mit der Idee des Statuarischen so ziemlich identisch.) Roberto Gavaldón inszeniert mit nicht ganz leichter Hand meisterlich, arrangiert die Damen, die Statuen, die Liebesverhältnisse mit dem Blick des Dompteurs (von steinernen Wildtieren) souverän im Raum. (72cp)