11. März 2013
1949: Georg Wilhelm Pabst: Geheimnisvolle Tiefe (Deutschland)
Hinab in kalte, dunkle, glänzende Höhlen, in denen der Urmensch Pferde in die Wände geritzt hat und in denen das Paar von heute auf Schlittschuhen fährt. Und hinauf ins Reich der besten Gesellschaft, in der unendlich viel Geld um den Swimmingpool schwärmt und Cornelia (Ilse Werner) zwar, wie man es von ihr kennt, zur Swingmusik pfeift, den edlen Schmuck, der sie mehr binden als zieren soll, aber zu tragen verweigert. Da schwingt sich der Film auf zur Gesellschaftssatire. Sonst ist er Kampf zwischen Prinzipien (Geld versus Leidenschaft eines Forschers, verkörpert in Männern, zwischen denen die Frau sich entscheiden muss), in dem zum Glück aber nichts nahtlos aufgeht. Deshalb auch, weil die Kamera durch eine lange Traumsequenz und die gewaltigen Flure des Anwesens mit eben derselben Begeisterung und Eleganz schwenkt und fährt wie durch die glitzernde gefährliche Höhle, in der am Ende Liebe und Tod aufs richtige Paar zu warten scheinen. Nur kennt der Tod dann in letzter Minute Verschonung. (78cp)