13. März 2013
1950: Manuel Conde, Lou Salvador: Genghis Khan (Philippinen)
Vorbehalt: Die Bildqualität der Kopie, die ich sah, war mehr so sechste VHS-Generation. Es gibt eine neue digital restaurierte Version, auf die wäre ich wirklich gespannt. Auch habe ich jene internationale Fassung gesehen, deren Dialog- und Erklärtext zwar kein Geringerer als James Agee verfasste, die auch beim Filmfestival in Venedig reüssierte. Das dröhnende Einsprechen nützt dem Film freilich nicht. Was daran liegt, dass er selbst wenig dröhnt. Genghis Khan ist weder ausstattungsversessen noch statuarisch. Vielmehr kadrieren Manuel Conde und Lou Salvador stets eng, dynamisch, ausschnitthaft und betonen die Interaktionen von Körper und Sprache. Die Struktur ist episodisch, Machtkämpfe unter Mongolen. Von Flammen markiert sind die Bahnen, durch die schwere Steine gerollt werden. Pfeile schwirren, verzerrte Gesichter in Großaufnahme, Folterqualen drohen, Genghis Khan begreift die Liebe der Tochter des Gegners beinah zu spät. Ein sicher naiver, aber sehr lebendiger Film, der das Mittendrinsein zelebriert. (63cp)