27. März 2013
1956: Erik Balling: Qivitoq (Dänemark)
Vier Filme in einem: Einer, der Blicke auf grönländische Landschaft und majestätische Eisberge wirft. (Am großartigsten da, wo er mit Kajak oder Motorboot durch Nebel und an ragendem Eis vorbei gleitet. Zwei Passagen dieser Art sind die Höhepunkte von Qivitoq.) Ein anderer, der das Leben der Grönländer in zwei Dörfern am Wasser dokumentiert. Karg ist das Leben, Pflanzen in Haus und Gewächshaus bieten ein wenig Kompensation. Ein dritter erzählt eine Historie um den Wandel von der Jäger- zur Fischergesellschaft als Drama und gewährt den sonst mit freundlichstem Paternalismus gezeichneten Inuit dabei beinahe Subjektstatus. Und ein vierter Film, sicher der konventionellste, erzählt von der Ankunft einer Dänin, die sich als Betrogene erkennen muss und auf der Flucht vor dem einen Mann einen anderen findet. Auf allen vier Ebenen ist Qivitoq interessant, wenngleich nur auf der ersten begeisternd. Beachtlich allemal, wie Erik Balling, der spätere Erfinder der Olsen-Bande, die Elemente nahtlos verbindet. (67cp)