magical history tour

5. April 2013

1960: Koreyoshi Kurahara: Aru kyôhaku (Japan)

Von Ekkehard Knörer

Ein Drama der Demütigung und der Rache. Ein Bankfilialleiter, der mit äußerst unsauberen Mitteln Karriere macht. Er betrügt, im Geschäft und privat. Er demütigt einen anderen Angestellten der Bank, der die Ellbogen nicht hat, die es für den Erfolg braucht. Dann aber wird der Filialleiter erpresst, illegale Darlehen haben Spuren hinterlassen. Drei Millionen Yen soll er zahlen, das kann er nur, wenn er die eigene Bank überfällt. Was er versucht, es geht aber anders aus, als man denkt. Überhaupt dreht und wendet sich die Geschichte sehr viel mehr, als die sehr straight und klar komponierten Einstellungen lange suggerieren. Viel passiert in den Darstellergesichtern. Düster und noir ist nicht nur, was geschieht, düsterer noch und noirer ist das Menschenbild, das dahinter steht. Leider macht nicht nur die ärgerliche letzte Schlusswendung klar, dass dem Buch die Subtilität und Intelligenz fehlen, die aus einem interessanten und kühl inszenierten Film einen wirklichen Klassiker gemacht hätten. (61cp)