22. April 2013
1967: Uri Zohar: Shlosha Yamim Veyeled (Israel)
In diesem Film sind Dornen und Stacheln, ist Gift von Skorpionen und Schlangen. Eine Liebesgeschichte von böser Asymmetrie: Eli begehrte im Kibbuz Noa, die aber einen anderen geheiratet hat. Eli ist nun mit der Dornforscherin Yael zusammen, behandelt sie schlecht und liebt sie nicht. Zvi, Skorpionmann, verehrt Yael, die es aber trotz allem zu Eli zieht. Also eine schön austarierte Gemeinschaft mit sehr verteilten Rollen, in die eine Zusatzfigur große Unruhe bringt: Shay, der dreijährige Sohn von Noa und ihrem Mann. Für drei Tage geben sie ihn in Elis Hände. Erst küsst er ihn, dann verhindert er mehrfach nicht, dass das Kind sich in Lebensgefahr bringt. Dabei weht durch die vague nouvelle-vague-haften Schwarzweißbilder ständig eine Art Easy-Listening-Musik. Eher subkutan ist das Gift. Der ewig seine Brille rückende Eli als bösartiger Tor mit Unschuldsgesicht. Ein Film, der seine Karten zugleich ausstellt und verdeckt. Die Katastrophe bleibt aus fast bis zuletzt. Dann ein Biss in der Morgenstunde und trostlos offenes Ende. (73cp)