magical history tour

24. April 2013

1968: Jacques Baratier: Piège (Frankreich)

Von Ekkehard Knörer

Nonnen auf dem Fahrrad. Fernando Arrabal, der Fallen verkauft und Quatsch dabei redet. Bulle Ogier und Bernadette Lafont dringen per Glasbruch ins Haus ein, in das dessen Bewohner sie einlud. Dort wird marodiert. Getrunken, in Unterwäsche getanzt, der Tresor aufgeschweißt, die Wand mit Eiern beschmissen, allerlei Sado-Maso-Wesen getrieben. Zwischendurch kurz Jackie Raynal. Gar unzusammenhängend rumpelt die Tonspur, mal macht sie Krawall, mal klingt sie anders neutönerisch. Die Kamera weiß nicht so genau, wie sie sich am besten zu alldem verhält. Es ist auch arg dunkel mitunter. Warum die Damen erst dies tun, dann das, wie das eine zum anderen führt, am anderen hängt: keine Ahnung. Möchtegernsurrealismus ist, wenn die Nähmaschine sich mit dem Regenschirm unterhält. Worüber auch immer. Von fern, aber wirklich sehr fern grüßen Chytilovas Tausendschönchen, von noch sehr viel ferner (und später) Céline und Julie. Piège ist eine Trouvaille, die zu entdecken nicht lohnt. (31cp)