6. Mai 2013
1973: Mario Bava: Lisa e il diavolo (Italien)
Da kommen zusammen: Toledo im Sommer, eine verwunschene Villa zur Nacht, Elke Sommer schon etwas jenseits des Zenits ihrer internationalen Karriere, Telly Savalas (mit Lolli!) – zu Beginn seines Kojak-Stardoms – als Butler und Teufel, eine wiederkehrende Spieluhr, Alida Valli als gestrenge Mutter mit Haarturm, ein prächtig geschmücktes Skelett zu Bett, ein beharrlich sich belebender Herr mit Schnauzer als Puppe und Mensch und noch so manches spätromantische Gruselklischee. Also ein bisschen viel für einen einzigen Film, der das Potpourri aber mit Blut und Musik und Wiederkehr des Verdrängten sowie der Natur atmosphärisch immer wieder sehr schön verdichtet. Pracht des Verfalls, die Kamera karriolt wunderbar sinnlos um Gegenstände herum und durch Gänge und Räume und es treffen sich die exquisite Liebe zur Farbe (Eastmancolor) und ihrer von Sinn recht weitgehend abstrahierenden Komposition. Groß wird der Film da, wo er schlafwandlerisch träumt und sich und seinen Motivsalat fast vergisst. (70cp)