15. Mai 2013
1977: Flavio Mogherini: La ragazza da pigiama giallo (Italien)
Der alte Ray Milland und der junge Michele Placido, dazu singt, neben generischem Synthiegeplucker etwa zur ausgestellten nackten gesichtsverbrannten Formaldehydleiche, Amanda Lear ein an- und auszügliches Lied vom gelben Pyjama. Das alles vor Oper und Hafen in Sidney. In englischer Sprache, more or less; und in einer Plotstrangparallelaktion nicht ohne Originalität. Trotzdem. Ein angegilbter Krimi, der manche Extrarunde durch überflüssige Ermittlungsarbeit dreht, der zoomt, wie sich das für die Siebziger gehört und im Kleidungs- und Frisurstil die Achtziger schon mehr als nur ahnen lässt, sich dabei aber auf einen tatsächlichen Fall aus dem Australien der Dreißiger bezieht; der eine wirklich eklige Vergewaltigungsszene alles andere als auslässt und gerne noch zynischer wäre, als er ist. Flavio Mogherini hat als Ausstatter für Pasolini gearbeitet, als Regisseur hat er hier etwas ziemlich Drittklassiges mit allerdings immer mal wieder recht prägnanten Bildern und andersweltlichen Momenten fabriziert. (49cp)