magical history tour

24. Mai 2013

1981: Bill Forsyth: Gregory’s Girl (Großbritannien)

Von Ekkehard Knörer

Auf den Singular seines Titels steuert Bill Forsyths Film auf Umwegen zu. Er eröffnet mit einem klassisch voyeuristischen Blick von pubertierenden Jungs auf eine sich entkleidende Krankenschwester und verfolgt von diesem Ausgangspunkt die Erkundung des fremden Kontinents Frau, Fantasiearbeit inklusive. Erst ist da, für Gregory, Dorothy, die Fußball spielt, und zwar im Sturm, ganz im Gegensatz zu Gregory, der im Tor ein Bild zum Erbarmen abgibt. Auf Dorothy zielt sein Begehren, das freilich als ziemlich lose Kanone rumrumpelt und ablenkbar ist. Anders löst es sich, anders und als Erfüllung von Wünschen, die Gregory so gar nicht hatte, löst Forsyth es auf. Da wird dann im Liegen getanzt und zum Humor gesellt sich die Rührung und alles Unbeholfene verwandelt sich unter dem Blick des Regisseurs in beträchtlichen Charme. Besonders wäre an alledem nichts, gäbe es da nicht den ganz eigenen Forsyth-Ton, den Witz ohne alle Bösartigkeit, der vieles offenlegt, aber nichts und niemanden entblößt. (73cp)