7. Juni 2013
1987: Mabel Cheung: Chou tin dik tong wah (Hongkong)
Jennifer, eine junge Frau aus Hongkong, geht nach New York. Schauspiel studieren, ihrem Freund hinterher. Ein Cousin soundsovielten Grades, Sampan, den Chow Yun Fat spielt, holt sie am Flughafen ab und quartiert sie im Stockwerk über seinem Verschlag ein, in einem runtergekommenen Haus in einer extrem unaufgeräumten Chinatown, direkt unter der Brooklyn Bridge. Durchs Fenster sieht man letztere nicht, aber Sampan malt ein Bild. Der Freund, zeigt sich schnell, ist inzwischen ein Exfreund, also alles auf Neustart. Der Rest ist verhinderte Romanze zwischen Jennifer und Sampan, aber das eigentlich Tolle ist das in vielen bunten Farben hingetupfte New-York-Bild, ist das Tempo, in dem die Tonlagen wechseln, ist die Menge an Wirklichkeit, für die die Genreerzählung durchlässig ist, ist Chow Yun Fat, mal höchst beglückt und dann höchst besoffen. Großartig, wie sich die Figuren und der Film die Stadt aneignen, oder jedenfalls zu einem Ort machen, der auch der ihre sein kann. Ein versunkenes New York, Hongkong-Style. (80cp)