17. Juni 2013
1991: Albert Brooks: Defending Your Life (USA)
Judgment City hat durchaus was vom naiven Charme ferner Star-Trek-Planeten: Alles nah dran am Hier und am Jetzt, die Verschiebungen sind vor allem sichtbarer Art. Aliens sind allerdings keine unter den zum Urteil übers eigene Leben versammelten Toten. In Genre und Ton liegt das zwischen Parodie (auf Fernsehshows nicht zuletzt) und Satire (und zwar weniger auf den amerikanischen Kapitalismus als auf den Zwang zur Wohlfühlgesellschaft) und meint dann doch nicht nur die Romanze zwischen Meryl Streep und Albert Brooks irgendwie ernst. Und auch sonst geht es in der Satire nicht auf, ohne Kore-edas affinem After Life sehr nahe zu kommen. Immer wieder flüchtet sich Brooks zu schnell in den billigen Witz; die Pointen kommen aber sehr deadpan, als wäre ihnen ihr Komischsein fast wieder peinlich. Und die Flucht in den Witz ist eine langsame Flucht, sehr erratisches Timing, das sich zu Screwball wie die Antimaterie zur Materie verhält. Was auf die Dauer die vergehende Zeit ziemlich anwesend macht. (53cp)