24. Juni 2013
1994: Anthony Waller: Mute Witness (USA)
Wir sind auf dem Set im Haus und nicht im Film. Die stumme Zeugin sieht einen Mord. Oder glaubt, einen zu sehen. Verfolgungsjagd über Stock, Stein, Set, durch das Haus, das als Set für den Film gut taugt. Wir sind in Moskau. Rewind: Snuff oder nicht Snuff ist die Frage. Echtes Blut oder Filmblut. Der Gesichtsausdruck der Ermordeten/Nichtermordeten war echt, sagt die stumme Zeugin, das kann man nicht faken. (Wenn das stimmte, wäre auch Mute Witness ein Snuff-Film.) Es geht vom Drinnenhorror zum Draußenhorror, spätestens als Alec Guinness als Obermafioso «The Reaper» in seinem letzten Cameo ein paar grimmige Worte spricht. Gleitender Wechsel in eine andere Tonart: Es gibt dann mehr Komik- und Slapstickmomente, es kommt ein Finsterling aus Versehen, aber zum Glück zu Tode. Alles weniger scary als twisty, aber langweilig wird es nicht. Scream war dann mehr Meta, aber ohne die doppelten Böden, die in Mute Witness trotz Absurditäten für Genre-Bodenhaftung sorgen. (62cp)