26. Juni 2013
1995: Tsui Hark: Dao (Hongkong)
Ohne Punkt und Komma werden einem hier Körper im Schraubflug, Schwerter im Wirbeltanz, hochaufgelöste Gesichter, Stangen aus Bambus, ein Ineinander und Durcheinander von Farbe, Licht, Schatten auf die Netzhaut gejagt. Es huscht, rennt, fliegt, liegt, schwebt, lauert. Sinnt. Rast. Es mangelt nicht an Körpern. Solchen, die kämpfen. Dem einen, dem ein Arm abgehackt wird, One-Armed-Swordman. Aber diese Körper sind fast ohne Gewicht. Alle Elemente des Filmischen sind hier im Dauereinsatz als Levitationsinstrumente. Die Kamera, die kaum stillsteht. Der Schnitt, dem es um unruhige Rhythmen geht und darum, Bewegung in Bewegung zu setzen. Die Musik, stark perkussiv. Nichts verfestigt sich: Die Liebe nicht, die Unterdrückung nicht, die Gewalt nicht, der Kampf nicht. Alles ist auf dem Sprung und in diesem Sinn Meta: nichts nur das, was es narrativ oder als Bild ist, sondern stets schon Medium, das sich auf der Suche nach dynamischer Pointierung befindet. (79cp)