29. Juni 2013
1996: Sharunas Bartas: Few of Us (Portugal, Frankreich, Deutschland, Litauen)
Wenn man nichts, was man sieht und was geschieht, als Symbol nimmt oder als Metapher (für Verfall, Sprachlosigkeit, Verlorenheit) – und es ist schwer, diese Einklammerung vorzunehmen, denn symbolische Lektüren liegen sehr nahe –, wenn man also das was man sieht, das, was geschieht, als das nimmt, was man sieht, geschieht reichlich wenig. Eine Frau kommt in ein sehr abgelegenes Dorf, Männer, ein ganz alter und jüngere, sitzen und liegen und stehen herum; auch eine ganz alte Frau. Andeutungen einer Eifersuchtsgeschichte, ein Panzer fährt durch, Totalen von weiter Natur. Dieser Blick auf Natur aber schlägt zurück und affiziert Tiere (naturnäher: Elche, menschennäher: Hunde) und Menschen. Was die Menschen hier tun, sei es passiv oder aktiv, gerät unter diesem zurückschlagenden Blick zu einer Art zweiter Natur. Und auch die Menschen selbst: sprach- und bewusstseinslos tun sie, ohne zu handeln. Sie kommen und gehen, sie werden und vergehen. Letzteres vor allem. (76cp)