22. Juli 2013
2003: Benedek Fliegauf: Rengeteg (Ungarn)
Anfang und Ende: Menschen in der Mall. Zweimal dieselbe Sequenz. Die Kamera fuhrwerkt herum, an Zusammenhang ergibt sich erst einmal nichts. Man lernt dann begreifen: Einige der hier Versammelten stellt Rengeteg (d.h. Wald) als einzelne Bäume vor aus dem Wald des Beginns. Und zwar in Form von Vignetten, aus denen die Handkamera keinen Ausblick erlaubt; ein bisschen früher Bela Tarr, ein bisschen Filmhochschulübereifer, ein bisschen auch sehr virtuos. Merkwürdige Geschichten, Szenen, Momente, denen Kontexte fehlen und Hintergründe zu den Figuren, das ist sehr gewollt und ziemlich gekonnt. Der Vater, der mit der erwachenden Sexualität der Tochter nicht zurande kommt; ein Mann, der zum Suizid den Hund in Sicherheit bringt; Alpträume, Bizarres, zwei Frauen sprechen über einen Mann, der seit Jahren im Wald lebt. Nicht einfach, sich einen Reim zu machen. Aber immerhin hat der Film eine Form. (57cp)