31. Juli 2013
2007: Claude Lelouch: Roman de gare (Frankreich)
Eine Autorin, deren Ghostwriter ein Serienkiller sein könnte, der als falscher Verlobter einer Friseurin deren Eltern in der Provinz einen Besuch abstattet, bei dem die Tochter in der Nacht den Eltern einen Orgasmus vorspielt. Alles falsch hier, alles Täuschung. Echt sind aber die rasanten Fahrten auf der Autobahn und durch Paris, die Claude Lelouch auch im fortgeschrittenen Alter sichtlich noch liebt. Und slick sieht das aus. Der ganze verrückt komplizierte Plot ist aufgewärmte Postmoderne, die erstaunlicherweise aber noch prima schmeckt. Vielleicht deshalb: Lelouch will nur spielen. Nicht ums Ganze geht es ihm, sondern um schön triviale Sürprisen und eine amüsante Geisterbahnfahrt am hellichten Tag. Und dann hat er ja noch Fanny Ardant und Dominique Pinon als Maus und als Katze bzw. Katze und Maus. Aus geht das, versteht sich, wie im Bahnhofsroman. Jede/r kriegt, was er/sie verdient. Kein Muss, aber ein sehr schönes Kann. (70cp)