5 Filme
Los Angeles Plays Itself (2003, von Thom Andersen). Im großen Salon der Villa, mit einem Beamer auf der Leinwand. Toller Film. Endlich weiß ich, was ein Essayfilm ist. Dieser besteht nur aus Ausschnitten aus Filmen, die in Los Angeles spielen oder gedreht wurden, eine Stimme spricht dazu aus dem Off. Und ich lerne: nie L.A., immer Los Angeles sagen. Im Anschluß schaue ich mir den großartigen Point Blank (1967, von John Boorman) mit Lee Marvin wieder an. Und das (allerdings leicht doofe) Atomkrieg-Angst-Drama Miracle Mile (1988, von Steve De Jamatt).
500 Days of Summer (2009, von Marc Webb). Im ArcLight Hollywood, Sunset Boulevard, Hollywood. Reingefallen. Als offbeat angekündigt, entpuppt der Film sich als kitschig-verschmockte Angestelltenromanze. Gibt vor, nicht chronologisch zu erzählen, tut es dann aber doch. Bleibe nur sitzen, weil das Lachen der Hauptdarstellerin (Zooey Deschanel) und ihre Frisur mir gefallen. Außerdem ist es im Kino schön kühl, und ich sehe Los Angeles. Hier aus dem Kinosessel, sonst aus dem Auto. Ist fast das gleiche. In Los Angeles ist schon die Fahrt ins Kino Kino.
Inglourious Basterds (2009, von Quentin Tarantino). Pacific’s The Grove Stadium 14, Beverly Hills. Ist ja fast eine Familienangelegenheit: Kadi war Hero-Hand-Prop-Painter der Produktion und hat u.a. den Baseballschläger bemalt, mit dem Brad Pitt Nazischädel zertrümmert. Sie hat auch die Ledertaschen für die Skalps so schön künstlich dreckig gemacht, die Messer patiniert und die Bierdeckel des Kneipensets. Die Bierdeckel lagen mal alle in unserem Wohnzimmer.
The Daily Show, auf Comedy Central. Im Fernsehraum der Villa, auch Medienraum genannt. (Der DVD-Spieler ist allerdings kaputt). Montags bis Donnerstags. Um acht läuft die Wiederholung vom Vortag, um elf Uhr Ortszeit kommt die neue Daily Show. Während der Sendung bemerke ich manchmal ein seliges, fast verzücktes Lächeln auf meinem Gesicht. Ich glaube, ich liebe Jon Stewart. Für fünfzehn, manchmal zwanzig Minuten macht er mich glücklich. Amerika, du hast es … manchmal nicht so gut wie wir, aber dein Fernsehen ist besser.
Mad Men. Fernsehen. Sonntags, 10 Uhr abends auf AMC. Seit dem 16. August läuft die dritte Staffel, hier kann ich sie ganz legal im Fernsehen sehen. Spielt in einer Werbeagentur im New York der frühen 60iger Jahre. High production value, auf 35 mm gedreht, multiple story line. Tolle Sets, sehr gute Unterhaltung. Der smarte Don Draper schaut nicht nur von den Billboards am Wiltshire Boulevard, auch in den Schaufenstern von Banana Republic wird für die Serie geworben. Und für die von ihr inspirierten Retro-Anzüge und – Kleider.