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Portrait: Danny McBride

In David Gordon Greens zweitem Film All the Real Girls (2003) gibt es eine schöne Szene, in der Bust-Ass, einer der Freunde, die immer mit dem Helden Paul herumhängen, das Gespräch mit Noel (Zooey Deschanel) sucht. Noel ist in Paul verliebt, sie zweifelt aber an seiner Ernsthaftigkeit, denn er ist ein stadtbekannter Frauenheld. Bust-Ass, gespielt von Danny McBride, hingegen wäre ein ernsthafter Bewerber. Er fragt Noel, wen sie denn gern zum Freund hätte, wenn Paul nicht zur Wahl stünde. «Na, niemand», antwortet sie, er muss seinen verdrucksten Antrag also noch einmal vorn ganz vorn vorbereiten. Die witzigen Typen haben es häufig schwer bei den Mädchen, das ist auch bei den Figuren so, die Danny McBride spielt. Er taucht im Universum von David Gordon Green und im Kino zum ersten Mal in All the Real Girls auf – als Autor und als Schauspieler.

Diese Doppelbegabung hat er inzwischen in mehrere Projekte eingebracht: In Jody Hills Debütfilm The Foot Fist Way (2004), wo Danny McBride den Taekwondolehrer Fred Simmons spielte, vor allem aber in die Fernsehserie Eastbound & Down, bei der sowohl Jody Hill wie David Gordon Green einige Folgen inszeniert haben, die aber von Danny McBride nachhaltig geprägt wird. Er spielt dort den abgehalfterten Major League-Baseballstar Kenny Powers. Der hat sich landesweit unmöglich gemacht, und so kehrt er in seine Heimatstadt in North Carolina zurück, wo er mit seiner irren Frisur und seinem gigantischen Ego sofort Aufsehen erregt. Die Szene, in der Danny McBride nackt in der Dusche steht, seine mächtige Rückenansicht nur von den Bräunungslinien eines Suspensoriums (aka Jockstrap) überstrahlt, ist ein Moment für die Ewigkeit. Demnächst wird er in David Gordon Greens Your Highness eine Hauptrolle spielen: Ein Ritter, der zwar nicht nach dem Gral sucht, aber nach etwas ähnlichem. Keine Parodie, aber sicher ein Spaß. reb