Portrait: Jody Hill
Auch im Fall von Jody Hill zeigt sich, dass die amerikanische Komödie von einem Netzwerk aus Freunden übernommen worden ist. Ein Cinéma Copain, das sich im Zentrum der Industrie eingenistet hat und fröhlich immer neue Allianzen schließt. Hill, Jahrgang 1976, wuchs in North Carolina auf und besuchte wie Danny McBride, David Gordon Green und dessen Kameramann Tim Orr die North Carolina School of Arts. Anschließend zog Hill nach L. A., wo er sich mit TV-Jobs durchschlug, bevor er in seine Heimat zurückkehrte, um eine autobiographisch untermauerte Kampfsportkomödie zu drehen: The Foot Fist Way (2006); super Film über einen labilen Provinz-Taekwondo-Lehrer (eine Kenny Powers-Vorstudie, verkörpert von Danny McBride, der 2008 einen legendären In-Character-Auftritt bei Conan O’Brien hinlegte). Hill selbst spielt in seinem Regie-Debüt einen blondierten Goth-Taekwondo-Kämpfer, mit dem nicht gut Kirschen essen ist. Will Ferrell und Adam McKay erwarben nach einer eigentlich unauffälligen Sundance-Premiere die Distributionsrechte für ihre Firma Gary Sanchez Productions. Auf dem Set von Apatows Knocked Up traf Hill auf Seth Rogen, was einen kleinen Auftritt von Hill und seinem Drehbuchpartner Ben Best in Greg Mottolas Superbad zur Folge hatte. Für Rogen schrieb Hill daraufhin eine Art Remake von Warum läuft Herr R. Amok?, eine Shopping Mall-Komödie über Autorität und den Wunsch eines unterprivilegierten Security-Mannes, endlich richtig polizeilich überwachen und strafen zu dürfen. Die sechsteilige HBO-Serie Eastbound & Down entwickelte Hill wiederum mit Best und McBride, den Hill nach eigenen Angaben systematisch zur «sex hair icon» in der Bo Derek-Traditon aufbauen möchte. Bei zwei Folgen übernahm Hill zudem die Regie (die anderen Episoden drehten Green und Adam McKay, dem Regisseur der auch längst kanonischen NASCAR-Komödie Talladega Nights: The Ballad of Ricky Bobby). rot