Crush Alyson Hannigan
Man muss genau hinschauen, um Alyson Hannigan zu entdecken.Zum ersten, weil man sie überhaupt bemerken muss. Im Zeitalter von Megan Fox und Kirsten Stewart, deren in Babe Blogs, Gossip Mags und, wenigstens gelegentlich, Kinofilmen allgegenwärtig verhandelte hotness diverse Ökonomien beliefert, ist eine vor allem im TV tätige Schauspielerin rasch übersehen. Eine kontinuierliche Leinwandpräsenz konnte Alyson Hannigan bislang jedenfalls nicht aufbauen: Ihre erste größere Rolle hatte sie als Teenie 1988 in der wohl zurecht vergessenen Klamotte Meine Stiefmutter ist ein Alien, 1999 gab sie ein Groupie in American Pie. Zuletzt sah man sie im Fat Suit versteckt 2006 in der Romcom-Parodie Date Movie (imdb-Kommentar: «Crap!»). Von Alyson Hannigan geht nicht genug Strahlkraft für die Totalen des Kinos aus, das Medium von medium und shoulder close-up steht ihr eher.
Zum zweiten, weil sie auch im Fernsehen eher um das Zentrum kreist, statt sich mittendrin zu befinden. Ihre erste, bald abgesetzte Serie Free Spirit war, verrät Youtube, ein hölzernes Vergnügen. In Roseanne, Veronica Mars und That 70’s Show hatte sie Gastauftritte. Erst ihre Rolle als nerdig grungige Außenseiterin und später lesbische Hexe Willow in Buffy verhalf ihr ab 1997 zu etwas Berühmtheit – im Schatten allerdings von Sarah Michelle Gellar.
Kaum anders verhält es sich im aktuellen, sehr liebenswerten middle brow Sitcom-Hit How I Met Your Mother: Als Lily, die Verlobte und spätere Gattin des tapsigen Marshall (Jason Segel), ist Alyson Hannigan von vornherein nicht als interest etabliert. Beider WG-Mitbewohner Ted (Josh Radnor) gerät ob ihrer Verlobung in die Krise und sucht fortan ebenfalls die Frau fürs Leben. Die hierfür zunächst in Frage kommende Robin (Cobie Smulders) erzielt in der Ökonomie von Babes und Celebs beträchliche Erfolge.
Und doch ist Alyson Hannigan für mich hier der eigentliche Star. Weil sie, zum dritten, beim Reden ein unglaublich entzückendes Grinsen in ihre Mundwinkel legt, das man erst entdeckt haben muss, um es fortan für unübersehbar zu halten. Weil sie sämtliche auf «-ation» endende Wörter auf unvergleichlich schöne, nämlich sehr klare Weise ausspricht. Und weil Robin zwar attraktiv sein mag, man sich aber nur mit der wunderbar hedonistischen Lily Kissenschlachten, Wochenenden zwischen Kühlschrank und stapelweise Serien-DVDs sowie allen anderen denkbar lebenswerten Unsinn vorstellen kann.
Und immerhin: Als @alyDenisof ist sie nun bei Twitter der ganz zentrale Star einer «Alyson Hannigan One Girl Show» – and you bet I’m following.