5 Filme
O Lucky Man! (1973, von Lindsay Anderson). Malcolm McDowell tut als Kaffeevertreter Dinge, die man nicht versteht, während Musik läuft, die man ebenfalls nicht versteht, und dazu diverse Talente in Mehrfachrollen Funktionen erfüllen, die man erst recht nicht versteht. Man merkt, während man das alles sieht, dass es verschiedene Arten gibt, etwas nicht zu verstehen. Einige sind freundlich, andere beißen. Von allen lernt man.
Push (2009, von Paul McGuigan). Riesige Scheiße von hochbegabten Menschen. Der Grund fürs Misslingen: Sie nehmen ihr Material nicht ernst. Sie interessieren sich nicht dafür, was ihre Bilder, Geräusche, Effekte bedeuten. Der Film ist, allen angerissenen Schwerdenkfragen über Identität und Macht zum Trotz, so leer, wie kein ehrlicher Unterhaltungsdreck je sein könnte.
Battlestar Galactica: Daybreak Part 1, 2, 3 (2008/2009, von Ronald D. Moore und Michael Rymer). Vier Jahre lang sieht man einen Verlust kommen, wappnet sich und nimmt jeden Hinweis auf ein mögliches glückliches Ende dankbar an. Zum Schluss wird dann doch gestorben. Die Liebenden trennt der Tod. Das Tröstliche daran: Man merkt, dass nichts anderes sie jemals hätte trennen können. Zum Heulen schön.
Mikres Afrodites/Junge Aphroditen (1963, von Nikos Koundouros). Was alle Pädophilen, vom entsagungsvollen Selbstbezwinger bis runter zu Roman Polanski, immer fangen und fressen wollen, hier kann man es angucken und sich wundern, dass es wirklich existiert: Unschuld.
Appurushîdo/Appleseed (2004, von Shinji Aramaki). Weil das ein Trickfilm ist, weiß man, dass man die Heldin, Deunan, nie küssen wird (es gibt sie ja gar nicht). Man will sie aber unbedingt küssen, denn sie ist toll. Briareos, der Held, ist ein Roboter und darf sie deshalb ebenfalls nicht küssen; sie ihn übrigens genauso wenig. Weil einen Deunan ganz verrückt macht, fühlt man mit den beiden. Die Spannung wird nicht aufgelöst, auch wenn Zärtlichkeiten möglich sind und nebenbei Städte zu Bruch gehen. Es gibt keine Lösung; nur den liebevollen, respektgespeisten Umgang miteinander. Anime als Antikatharsis.