Requiem for a Dream (Darren Aronofsky) Keine Begründung, oder nur per Schlager: Zu nah am Feuer, zu nah am Tabu, wir küssen die Nacht, nur ich und – Moment – doch: eine echte Musik- und Dope-Show-Oper, dann noch mit dem Kronos Quartet, die Schnitte wie exakte Schnitte ins Bewusstsein, Tragik meines Lebens, vorbei.

Rumble Fish (Francis Ford Coppola) The Motorcycle Boy rules the town, oder wie hieß das, und nie hat mich ein Teenage Riot-Film so gepackt wie damals. Schauen Sie nur die Credits an, bitte. Schwarzweiß war so bunt wie nie, und tatsächlich, diese Fische wurden dann, bunt, freigelassen ins Wasser, wo sie wegschwammen, weg aus diesem Quartier Fuck-In, weg aus Tristesse Originale.

Lost Highway (David Lynch) Lynch outlynches us all, tiefer ging es nie. Dick Laurent is dead ein größeres Mysterium als das Zack’s dead, baby von Tarantino; man möchte vermuten, dass Tarantino das Meiste eh von Lynch gelernt hat und dann in die Pulp-Schiene gerodelt ist, um sich freizumachen vom Meister des Ende des letzten Jahrhunderts. Die Abgründigkeit von Liebe und Porno, die Spaltung des Kopfs, die Fuge der Psyche, die Gewalt und der mystery man, der im wahren Leben wohl wirklich verrückt wurde, siehe sein Prozess. Patricia Arquette. Inzwischen abgedriftet in die Esoterik-Ecke, leider, und in den Fängen obskurer Transzendentalisten, hat Lynch vergessen, was er kann. Der Arme. I salute you, though.

Julien Donkey Boy (Harmony Korine) Ohne Worte.

Diesen schönen fünften Platz teilen sich (DA FÜNF EINFACH ZUWENIG IST) Trainspotting (Danny Boyle) und The Deer Hunter (Francis Ford Coppola) mit Le Mépris (Jean-Luc Godard), denn: Wo begann die Verachtung, an welchem Punkt genau? Wann hörte Brigitte auf, den Künstler zu lieben, wo setzte das Produzentengeld die Synkope, nach der es begann, aus der Bahn zu laufen? Man möchte das wissen, zu diesem Soundtrack, und wissen, warum die Verachtung auch sichtbar wird im schlimmsten Russischen Roulette aller Zeiten, und wie dann die abgefuckten Kids von der Insel sich schließlich und schlussendlich ihr Recht nahmen bis zum großartigen Ende: trashiger Konservativismus. Kauf dir einen Fernseher, gründe eine Familie. Drei Filme, im Kern ein revolutionäres Triumvirat. Und was kommt jetzt?